Ausgabe 01 | 2024

EINZELAUSGABEN BESTELLEN

AUSZUG AUS DEM INHALT:

EINRICHTUNGSSPEZIFISCHE VERSORGUNG
Expertenstandards in der praktischen Anleitung – Herausforderung, Chance oder Unmöglichkeit?
Expertenstandards sind für die evidenzbasierte Pflege eine wichtige Voraussetzung. Sie bilden strukturiert das aktuelle Fachwissen ab und sind Garant für eine hohe Pflegequalität. Jedoch sind sie auch oft Anlass für gemischte Gefühle. Alleine der wissenschaftliche Schreibstil führt manch eine Pflegefachkraft zu der Annahme, das alles sei nur für Theoretiker verfasst und keinesfalls in der Praxis anwendbar.

ANLEITEN UND BEURTEILEN
Pflegebasics: Handlungsprinzip für den Verbandswechsel in der praktischen Anleitung
Sie fragen eine Lernende im dritten Ausbildungsjahr, ob sie den Verbandswechsel bei einem Pflegempfänger durchführen möchte und wie ihr grundlegender Wissensstand im Umgang mit Verbänden ist. Doch anstatt auf erwartete Erfahrung und Vorwissen zu stoßen, kommen Ihnen Verunsicherung und Fragezeichen entgegen. Praxisanleitungen sollten in einer solchen Situation souverän reagieren.

PFLEGEPÄDAGOGISCHE HILFEN
Feedback-Gespräche in der generalistischen Pflegeausbildung
Feedback-Gespräche sind ein grundlegendes Element in der generalistischen Pflegeausbildung, um einen guten Lernerfolg zu erzielen, und spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von zukünftigen Pflegefachkräften. Sie ermöglichen es, Leistungen zu bewerten, Lernprozesse zu unterstützen und die erforderlichen Kompetenzen in unterschiedlichen Pflegebereichen zu entwickeln.

KOMMUNIKATION UND GESPRÄCHSFÜHRUNG
Kommunikation – von der guten Absicht bis zum guten Ergebnis
Wir kommunizieren ständig, Führungskräfte (und das sind Praxisanleitungen) tun eigentlich den ganzen Tag nichts anderes. Doch vielen ist noch nicht bewusst, dass Kommunikation nicht nur Reden ist. Manchmal ist sogar das Gegenteil der Fall. Deshalb sind sie hier noch einmal: die drei wichtigsten Elemente jeder Kommunikation.

ARBEITSHILFEN

  • Vertiefte Einschätzung Hautintegrität
  • Maßnahmen Dekubitus
  • Mobilität

Abbrecher

Liebe Leserinnen und Leser,

der Beruf der Gesundheits- und Pflegefachkraft

  • ist seelisch wie körperlich zehrend,
  • hat Einfluss auf das Privatleben und
  • die Ausbildung ist fordernder als zumeist allgemein angenommen.

Deshalb sind hohe Abbrecherquoten in der Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegefachkraft keine Seltenheit.

Eine Abbrecherquote von 46 Prozent halte ich dann aber doch für indiskutabel. Zu diesem Ergebnis kommt Bernhard Rappenhöhner, Landesvorsitzender NRW des bpa1. Er beruft sich auf ein aktuelles Gutachten2 aus dem Dezember 2023, das sich mit „vorzeitigen Ausbildungsvertragslösungen und Ausbildungsabbrüchen in der Pflegeausbildung“ auseinandersetzt. Die Schuld für diese Entwicklung sieht Rappenhöhner in den hohen Anforderungen der Generalistik und fordert eine Vereinfachung der Ausbildungsinhalte.

Zeitgleich verkündet Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach, dass sich in ihrem Bundesland im Jahr 2023 wieder mehr Menschen für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf entschieden haben. Auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche ging zurück. Sie spricht davon, dass die Einführung der „generalistischen Pflege erste Früchte trägt“.

Ist nun alles besser in Bayern, wie seit Jahrzehnten von unterschiedlichen bayerischen Ministerpräsidenten postuliert? Nun ja, wenn ich mir die kolportierten 46 Prozent aus NRW anschaue, dann würde ich mir einen differenzierteren Blick auf die Hintergründe wünschen. Zum Beispiel beruht ein Teil dieser Zahlen auf Erhebungen, die noch vor 2020 vorgenommen wurden. Die Abbrecherquote in Bayern ist indes im Jahr 2023 von 29 auf 25 Prozent gefallen. Immer noch zu hoch für meinen Geschmack.

Wie es besser geht, zeigt eine Klinik mit angeschlossenem Bildungszentrum aus dem hohen Norden: Es gibt eine Schulsozialarbeiterin, die auch bei privaten Problemen weiterhilft, die Zahl der Lehrkräfte wurde deutlich erhöht, es gibt Programme zur Qualifizierung von Pflegehelfern zu Fachkräften und große Unterstützung für Auszubildende in Teilzeit. Die Abbrecherquote: unter 10 Prozent.

Eines von vielen Beispielen, das zeigt, ohne Engagement in der Pflege(-ausbildung) geht es nicht. Und wieder einmal kommt an dieser Stelle Ihnen eine große Bedeutung zu, denn die Höhe der Abbrecherquote hat auch immer eine persönliche Komponente, die da lautet: wie empathisch und verbindlich sind meine direkten Ansprechpartner. Und das sind Sie!

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude mit dieser Ausgabe der PraxisAnleitung.

Ihr Sebastian Albrecht

Herzliche Grüße

Sebastian Albrecht
Redaktion „Die Praxisanleitung“